WestKreuzPark WorkShop Nr.4: What`s New ? (Update Nr.4)
Die Kleingartenfläche ist gerettet – sind aber auch die Kleingärtner gerettet?
So der Beitrag im Mai in diesem Blog
Sechs Monate später im November :
Die Laubenpieper werden „ausgekehrt“ – wenn nicht heute dann später
von 280 Parzellen bleiben 160 planfestgestellt (vorerst), 120 fallen „perforiert“ im Laufe von 10 Jahren weg !
(und das ist noch geschönt: ein Dutzend sollen zusätzlich für die nördliche Durchwegung „geopfert“ werden)
– den Kleingärtnern wird im südlichen Teil (unterhalb der Stadtbahn) – nach Ankauf des Bereiches durch das Land Berlin – ein Zeitlimit von 10 Jahren gegeben.
(Der Bau Investor Gerome sicherte 20 Jahre zu und wollte dann zusätzlich bauen)
Danach werden diese in Gemeinschaftsgärten umgewandelt.Der Ersatz könnte auswärts auf Ersatzflächen oder durch Verlagerung auf freiwerdende Parzellen im nördlichen Areal möglich werden. Zwischendurch könnten bereits Gärten durch Aufgabe freifallen.
- Was das Abräumen der Parzellen betrifft: Planer und Bezirk haben nicht gelogen, aber auch nicht die Wahrheit gesagt: „Alle dürfen bleiben“ – sagt eben nicht wie lange.Das jetzt bekannt gewordene Szenario war bereits seit dem 1.Workshop in der Optimalvariante von F/J/P erkennbar.
Insofern stimmt der Satz: 300 Kleingärten am Westkreuz gerettet ….jedoch nur auf Zeit
Beruhigungspillen ?
Westkreuzpark mit Kleingärten kompatibel
Ängste, die Schruoffeneger nicht teilen mag. Man werde bei der Planung der neuen Naherholungsfläche möglichst behutsam vorgehen und die Gärten schonen, hieß sein Versprechen. „Es wird nicht darum gehen, Gärten zu zerstören für andere Arten von Grün“, versuchte auch Grünen-Kreisvorsitzende Franziska Eichstädt-Bohlig zu beruhigen.
Planungs Vorschläge von F/J/P
– ein neuer Zugang zur Neuen Kantstr., zum S-Bahnhof Messe Nord/Witzleben, wenn neue Flächen mit dem Umbau des Autobahndreieckes Funkturm zur Verfügung stehen.
– auf einen Radweg von der Holtzendorffstr. zum S-Bahnhof Westkreuz wird verzichtet.- Ein barrierefreier Zugang hätte eine Rampe (6%Steigung) notwendig, die bis zur Hälfte der „Linse“ gehen würde.Stattdessen eine Treppenanlage.Wie die „gelenkte Wildnis“ abgeschottet oder nicht bleibt, ist noch nicht abschließend zu beurteilen.Eine unmittelbare Durchwegung über einen höhergelegen Weg auf Stelzen wäre eine Option, blieb jedoch auf Grund der Störung von Flora und Fauna durch Hunde und „Querläufer“ umstritten.
- – in den Restbrachen an der Gruppe 10 und nördlich vom Vereinshaus wären jugendspezifische Abenteuer- bzw.Kletteranlagen denkbar.Besonders für die lärmaktiven Spiel-und Sportformen der Jugendlichen müssen Lösungen gefunden werden.
– als Alternative soll auf dem neuen Grünzug der Rönnestr. – aus der FNP Änderung herrührend (Verlagerung von der Heilbronnerstr.) eine Fahrradstraße entwickelt werden.
– am Haupteingang an der Rönnestr. soll ein Begegnunsgszentrum geschaffen werden.Öffentlichen Toiletten sind vorgesehen.
- – Gastronomie- und Vereinshaus werden eine wichtige Bedeutung als Organisations- und Koordinationsort erhalten.
– der Abgang zum S-Bahnhof soll jetzt doch einen Aufzug bekommen.
– die Bahn wird die Brücke auf der ehemaligen Militäreisenbahn (Verbindung des südlichen mit dem nördlichen Teils der Kolonie) zurückbauen.d.h.dort entfällt eine Überquerungsmöglichkeit.
– ein Übergang in Richtung Halensee durch die Eingangshalle des Bahnhofes – über eine Brücke an der Seite des Vereinshauses vorbei – ist aus Kostengründen (schwieriges Terrain) wenig praktikabel.
– die Sicherheit wird mittels Parkranger und den nächtlichen Abschluß erreicht.
– die Pflege der Gemeinschaftsfreiflächen wird vom Straßen- und Grünflächenamt besorgt.
– die Verwaltung der städtischen Gärten (Urban Gardening,Perforationsgärten, Forest Gardening) bleibt offen.
– die Zeitschiene der Umsetzung des Konzeptes von F/J/P ist nicht vorausschaubar (2030 plus).Allein die FNP Änderung, die Festsetzung des Bebauungsplanes, der Ankauf der benötigten Flächen von der Bahn (DB Immobilien, BEV), der Erwerb von Nutzungsrechten kann drei Jahre dauern.
– nächstes Jahr wird eine weitere Bürgerbeteiligung anvisiert
Presse
LEUTE Tagesspiegel Newsletter Charl-Wilm
120 Kleingärten sollen Westkreuzpark weichen. Als im vorigen Frühjahr die Planungen für einen großen Park am S-Bahnhof Westkreuz begannen, wussten die Pächter von 280 Kleingärten auf dem Eisenbahngelände noch nicht, dass viele Parzellen zu Grünflächen oder „Gemeinschaftschaftgärten“ für „Urban Gardening“ wie auf dem Tempelhofer Feld werden sollen. Doch am Donnerstagabend wurde beim Abschluss der frühzeitigen Bürgerbeteiligung im Rathaus Charlottenburg bekannt, dass der Bezirk 120 Kleingärten im Süden des Westkreuzes nicht neu verpachten will, falls der Ankauf gelingt. Ein Bestandsschutz für bisherige Nutzer würde zehn Jahre später enden. Eine Betroffene sagte: „Ich fühle mich betrogen.“
Die Eröffnung des Westkreuzparks halten Gutachter eines Landschaftsplanungsbüros erst im Jahr 2030 für realistisch. Zunächst stehen eine Änderung des Flächennutzungsplans und ein Bebauungsplanverfahren bevor. Dazu gehört, dass die Bürger erneut beteiligt werden. Was der Erwerb der Bahnflächen kosten wird, konnten Bezirksvertreter noch nicht sagen. Der Leiter des Fachbereichs Naturschutz, Wilhelm-Friedrich Graf zu Lynar, rechnet mit einer „erträglichen“ Summe. Die Landesregierung hat signalisiert, zwei Drittel davon zu finanzieren. Den Rest will das Bezirksamt zahlen.
Quelle: Cay Dobberke, Tagesspiegel, Newsletter vom 24.11.2017
Kommentar J.N.: Was die Kostenaufteilung betrifft, stimmt es nicht. Bezirk und Land teilen sich die Kosten (eindrittel/zweidrittel)-geschätzte Kosten: über 2 Millionen nach gegenwärtigerm Bauindexentwicklung – für die Durchwegung zum BHF Westkreuz.Den Flächenkauf zahlt das Land alleine – aus Ausgleichsmitteln.Kosten je nach Verhandlungsergebnis mit der DB (mindest 600 Millionen – bei „Grün“: ca 6eur x ca 100 000qm)
Überschrift: Zwischenruf oder Das Grummeln danach…
Autor: St. Florian (Anonymus)
Den geneigten Besucher erfreute die Erkenntnis dass das Westkreuz-
Gelände langsam aus der Schuss-Linie der Immobilien-Lobby steuert.
Trotzdem hinterliess die Veranstaltung einen bitteren Nachgeschmack
wegen kreativ erzeugter Begriffe wie „PERFORATION“ – gemäss Duden auch
schwere chirurgische Eingriffe mit sehr hohem Risiko-Potential….
Langfristig sollen also 120 dieser wunderschönen Kleingärten
verschwinden – und womöglich durch Beton-Bespassungs-Anlagen
ersetzt werden.
Hatt ich mir nicht SO vorgestellt – auch dass an diesem Abend
nur wenige Kleingärtner den Weg ins Rathaus gefunden hatten.
Merke: nur wer seine Interessen hörbar vertritt hat eine
Chance nicht weg-perforiert zu werden…!
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