Stadteingang West: ein gescheitertes Projekt. Empfehlung: alles wieder auf Neustart stellen!

Am 06. September 2023 zitierte Joachim Neu Beiträge von Jens Krause mit dem ausdrücklichen Hinweis:
Kann mich nur dem Kommentar von Jens Krause anschließen

Wenn man von einem „Stadteingang West“ sprechen will, dann würde dieser Begriff höchstens zum Oberen Kudamm, ab dem Rathenauplatz, zutreffen.Das Band von Schienen und Strassenverkehre rund um AVUS und ICC stellen eher Barrieren als Zugänge stadteinwärts dar. Das gesamte Projekt ist von dem gegenwärtigem Stadtentwicklungsmodell des Bauen,Bauen,Bauen geprägt und von Sen Stadt mit Gaebler und Kahlefeld an vorderster Front der Stadtgesellschaft aufgedrückt.Vegetation und Naturschneisen bleiben schmückendes Beiwerk.Selbst die Planungsbüros leiden unten den strikten Vorgaben,die keinerlei Rücksichten auf die Bezirklichen Ergebnisse vorheriger Workshops und Beschlüsse Rücksicht nehmen. In der Öffentlichkeit wird stets das hohe Lied von Klimaschneisen und Kleingartenerhalt gesungen, in der Realität bleibt es schmückendes Beiwerk. Wie auch die sogenannte Bürgerbeteiligung,die sich auf Meinungsäußerungen und Posts auf berlin.de beschränkt.Die Vertretung durch das „lokale Wissen“ wird eingegrenzt auf ein umstrittenes Losverfahren ohne Rückkoppelung und Einbezug der bisherigen Nutzer des Areals bzw. engagierter Verbände wie z.Bsp. NABU.Stattdessen wird die Messe eingeladen, die außerhalb des Planungsbereiches angesiedelt ist. Selbst das Emfehlungsgremium – bereits stark Architektenlastig-hat sich der obersten Verwaltung der Landesbehörden als Entscheider zu unterwerfen.Die parlamentarische Ebene wird weder bezirklich noch landesweit einbezogen, es sei denn es geht eines Tages um die Änderung des FNP. Viel Lyrik ist den Planungsvorschlägen allesamt gegeben,belastbare Kostenberechnungen fehlen vollständig. Von realisierbaren Vorstellungen, was die Erreichbarkeit der Bauprojekte, der notwendigen begleitenden Infrastruktur der Planungen betrifft,ist nichts erkennbar. Bsp. das Areal um den BHF Westkreuz.Eingekesselt von Bahn und Autobahn, bliebe nur die Zuwegung über die Einbahntrasse der Dernburgstrasse oder über die Sackgasse der Rönnestr.Hier werden aber Durchwegungsrechte notwendig,über die Projektentwickler nicht verfügen und aus logistischen und nachbarschaftsrechlichen Gründen auch nicht bekommen werden.Die notwendigen riesigen Lärmschutzwände an der Stadtautobahn erinnern stark an die Ideen – und von Bezirk und Land bis heute abgelehnt – des Maklers Gerome parallel zur Rönnestr. in dem südlichen Teil des Westkreuzparkes. Es wird noch viel Wasser die Spree herunterfließen, bis irgendwann die DEGES ihre Umbaumaßnahmen beendet haben wird, bis der Masterplan (bei explodierenden Kosten und Zeitverschiebung) in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts -vielleicht – mit der xten Planänderung umgesetzt werden kann/wird.


jens.krause(at)xxx.de
16. August 2023, 12:29

Ich habe gestern mir die konkretisierten 4 Entwürfe in der Brunnenstraße angesehen und bin zusammenfassend zu dem Ergebnis gekommen, das Verfahren abzubrechen und die räumlichen und inhaltlichen Rahmenbedingungen zu ändern.

  1. Die räumliche Abgrenzung verkennt die Bedeutung des vorhandenen Vegetationsbandes – wenngleich durch Verkehrstrassen gestört – vom Bahnhof Charlottenburg bis zum Grunewald. Diese Kaltluftschneise bis weit in die City bedarf der ganzheitlichen Betrachtung, die Grenze nach Osten des Planungsgebietes am Bahnhof Westkreuz wird den stadtklimatischen Erfordernissen nicht gerecht.
  2. Der Begriff „Stadteingang West“ suggeriert ein Wettbewerbsziel, einen Stadteingang sichtbar und erfahrbar zu machen. Dies ist bei keinem der Wettbewerbsarbeiten zu erkennen. Auch bei den mündlichen Erläuterungen der Teilnehmer ist der „Stadteingang“ nicht thematisiert worden, vielmehr ist als vergleichender Bezug „Lagune“ und „Insellandschaft“ gewählt worden. Das kann doch nicht ernsthaft als Stadteingang für Berlin gelten.


Dezember 1, 2023

Schlagwörter: Bauen, Natur, Park, Umwelt, Westkreuz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.