Warum die „Durchwegung“ der Kolonie nicht kommen darf/muß/kann/wird!

Eine Stadt wie eine sanfte Katastrophe

Ist Berlin ein „failed state“? – Man mag es glauben, lesen wir die gelungene Polemik im Tagesspiegel.

Auf das Projekt der „Durchwegung“ heruntergebrochen, irren wir zwischen Schilda und Schildbürgerstreich?

Vier Projektbüros sind allein für die Planung beschäftigt: DB Engeneering für den Zugang zum SBahnhof Westkreuz, HVB für die Durchwegung im nördlichen Bereich, BA Abt. Straßen- und Grünflächen für die südliche Trasse, für die Integration in das Westkreuzpark Konzept FJP.

Neun Verwaltungsinstanzen müssen sich koordinieren: Im BA die Abteilung Umwelt und Naturschutz, die Abt Straßen und Grünflächen, die Abt Stadtentwicklung, auf Senatsebene Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Senatsverwaltung für Verkehr, bei der Deutschen Bahn DB Station und Service, DB Netz und als Immobilienverwalter DB Immobilien und das Bundeseisenbahnvermögen (BEV)

Hindernisse ohne Ende

Die südliche Durchwegung – als 5 Meter breiter Fuß-und Radweg (die StVO schreibt übrigens nur 2,5 Meter vor!) – steckt in einer 1,67 Meter Tunnelenge, (video min 1:30-2:30) (video 2 min 1:15-2.15) einer fehlenden Brücke in 5m Breite, als auch in einem  Finanzloch fest, die nördliche verschlingt Unsummen für wenige Minuten Ersparnis der Fahrzeit. Wie hoch die Kosten bei letzterer sind, bleibt im  Globalsummenhaushalt des Landes verborgen.Der Abgang zumBahnhof scheitert für Radfahrer an einem fehlendem Aufzug, die Kosten mit einem Aufzug sind erst gar nicht ermittelbar, daher erst gar nicht geplant.Erhebliche Mehrkosten bei der Durchwegung durch Neuverlegung der Wasser-, Strom- und Telefonleitungen.

  • Aus gut unterrichteter Quelle wird darüberhinaus kolportiert, dass die Breite des Weges bedingt sei durch EU-Normen, die eingehandelt werden müßten um an entsprechende Mittel aus Brüssel zu mobilisieren.

Wird der südliche Weg nicht „machbar“ weigert sich  auch die DB  den „Abgang“ zu bauen – auch wenn eine GRÜNEN Vertreterin bereits auf die Idee gekommen ist den Weg von der Holtzendorfstraße als südliche Alternative ins Spiel zu bringen.

Jedenfalls hat sich ein ehemaliger CDU Stadtrat bereits im persönlichen Gespräch von der Durchwegung distanziert und es auf eine ehemalige BA  Kollegin von den GRÜNEN geschoben, von der er das Projekt geerbt habe.

Mal sehen ob das alles dem Wahlkampf geschuldet ist, oder Substanz besitzt.

Eines ist sicher: es wird sich um Millionensummen handeln.(allein im Haushalt des Bezirkes tauchte bereits die Summe von 600.000EUR auf) Nach oben ohne Begrenzung, da mit jedem Jahr Bauverzug die Kosten in der boomenden Stadt unweigerlich expotential wachsen werden.

Was noch gar nicht eingepreist ist, sind die Kaufkosten der Durchwegungsflächen von DB Immobilien und dem Bundeseisenbahnvermögen. Zu welchem Preis: Grün, Gewerbe, Bau?

Und was, wenn die Konjunktur einbricht bzw.die für die Länder 2020 wirksam werdende Schuldenbremse zu beachten ist?

Bürger auf den/die Barrikaden?!

Und last not least: 2021 stehen die nächsten Wahlen vor der Tür.Mal sehen ob die rot-rot-grüne Zählgemeinschaft auf Bezirks und die Koalition auf Landesebene – gegen den oppositionellen Widerstand von CDU-FDP und AFD und wider dem Aufstand der  Kleingärtner im Bezirk – das Projekt brachial durchsetzen werden.

Warten?- das Ende naht?

Theoretisch sollen die Bauarbeiten 2018 beginnen, aber ein unmittelbar bevorstehender Beginn  wurde bereits seit Jahrendes des öfteren verkündet.Planer sprechen jetzt von 2020. Zur Erinnerung: der Antrag ging 2000 durchs AGH, 2020 wäre es dann 20 Jahre her. Glaubt Jemand, dass eine veraltete Planung dieses Jubiläum nicht  weiter durchbrechen wird?

Wer kann somit noch an die Fata Morgana eines Luftschlosses glauben, außer den an einem solchem Projekt nicht schlecht verdienenden Baubranche.

…aber nicht  von allein!

Da müssen die Kleingärtner schon etwas nachhelfen. Nur mit politischem Druck auf verschiedenen Ebenen – parlamentarisch und außerparlamentarisch – wird die „Kuh vom Eis“ gezogen.D.H.die Kolonisten dürfen auf keinen Fällen in ihren Lauben der Dinge harren und meinen die Karawane wird schon an ihnen vorbeiziehen.

Addendum

Eine Zusammenstellung der Argumente, die von der Sache her die Durchwegung vollständig delegitimieren,findet sich im Beitrag „Lust und Frust im Ausschuß“

Übrigens im Juni war der Leiter des Grünflächenamtes vor dem Fahr-Rat (Beirat im BA) in einer Stellungnahme noch ganz optmistisch: (Varianten beruhend auf der Machbarkeitsstudie der Ingenieurgesellschaft HVB)

 

 

 

 

 

 

Juli 23, 2017

Schlagwörter: BA, Durchwegung, Stadtentwicklung
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