Wie geht es weiter mit dem Areal zwischen den Bahnhöfen Charlottenburg, Westkreuz und Messe Nord/ICC?

Am 04. Juli 2017 fand der zweite Workshop zur Gestaltung des WestkreuzPark! in form eines »World Café« statt. Ein Protokoll zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.
Dazu erreichte uns aus den Reihen der betroffenen Kleingärtner folgende Stellungnahme, die wir Ihnen hier mit Genehmigung des Autors gern zugänglich machen:

Kommentar zum Protokoll “Planungsworkshop Westkreuzpark vom 4.7.2017”

Nach Jahren des Sparens besteht in Berlin sicherlich in vielen Bereichen Bedarf an Investitionen und Instandsetzungen, trotz noch immerhin ca. 60 Mrd € Schulden. Aber das darf doch jetzt nicht heißen, dass ohne Dringlichkeit und prioritäre Abwägung mit Millionenbeträgen drauflos investiert wird.

1. Eine Zuwegung zu einem S-Bahnhof Westkreuz ist nicht nötig (zumindest nicht nördlich der Bahnlinie), da es schon 2 Möglichkeiten gibt: S-Bahn Nord und S-Bahn Charlottenburg. Eine Durchwegung, um einen zusätzlichen 3. Zuweg zu einem weiteren S-Bahnhof zu erhalten, ist reine Geldverschwendung, ein Schildbürger-Nonsense von Berliner Politikern und Verwaltung. (Aber Berlin ist ja so reich und wir haben kaum Schulden. Sind 60 Mrd Schulden in Berlin Peanuts? Nein, wir haben teilweise „griechische Verhältnisse“ in Berlin. Dann sitzen im Planungsworkshop Vertreter des Bezirksamtes als Auftraggeber, die kurz vorher bei einem „Runden Tisch“ des Vereins „Bürger für den Lietzensee e.V.“noch klagten, wie wenig Geld man für Grünflächen zur Verfügung habe: Kein Geld für Investitionen, kein Geld für Instandhaltung [Die Kleine Kaskade im nördlichen Lietzenseepark ist de facto seit ca. 10 Jahren (fast) stillgelegt und marodiert vor sich hin, weil angeblich kein Geld für Instandsetzung da ist!!!]. Für neues Unausgegorenes sollen aber Millionenbeträge zur Verfügung stehen!? Stadtrat Schruoffeneger hat ja Gott-sei-Dank auch seinerseits bei der Juli-Sitzung des Grünflächenausschusses auf diverse Schwierigkeiten einer Durchwegung hingewiesen.

2. Ein neuer Park am Westkreuz bringt nichts, da schon Grün- und Brachflächen vorhanden sind.

Ein schöner, neuer Park...Wir brauchen nicht für viel Geld einen neuen Park als Ersatz für etwas, was es schon gibt. Wir sind Gott-sei-Dank mit Grünflächen und Seen in unmittelbarer Umgebung gesegnet: Kleingärten und Brachflächen der Bahn-Landwirtschaft, Lietzensee und Lietzenseepark, Halensee nebst Grünflächen.

Ein neuer „schöner“ Park ist keine Verbesserung der grünen bzw. der ökologischen Situation. Wir haben bereits eine gute Mischung von Grünflächen, Brach- und Wildland. Das ist durch einen neuen Park nicht zu toppen. Weshalb dann Millionenbeträge für einen neuen Park ausgeben, der an ökologischem Wert keine Verbesserung bringt.

Die Grünen sind doch auch sonst aus ökologischer Sicht für Brach- und Wildland und geben dieser Lösung oft den Vorzug, statt einen „schönen“ Park zu bauen und mit großen Baumaschinen, Sattelschleppern, LKWs etc. einzumarschieren und abstruse Wegezuführungen und als schlechteren Ersatz für bereits existierende Grün- und Brachflächen zu schaffen und bestehende Pachtgärten den Pächtern wegzunehmen. Zu Millionenkosten unter (fast) griechischen Verhältnissen in Berlin. Also, eine Neubesinnung in der Prioritätensetzung ist erforderlich! Neues ist nicht automatisch besser als bereits Vorhandenes.

Heinz Wermer, Charlottenburg
Juli 30, 2017

Schlagwörter: Anwohner, Durchwegung, Kleingarten, Lietzensee, Park, Transparenz, Unterstützung

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