• http://verkehrsluecken.tagesspiegel.de/

    wie die Auswertung zeigt, sind sämtliche Wege zu den S-Bahnhöfen Messe-Nord/ICC, Westkreuz und Charlottenburg in der Regel mehr als 500 Meter entfernt.Es sei denn man wohnt jeweils im Umfeld des jeweiligen Bahnhofes.

    Eine Verbeserung der Wegebeziehung zu dem einzelnen Bahnhof haben nur kleine Gruppen.

    Merkwürdigerweise gehen die Hersteller des Geoportals bereits von der Möglichkeit der Erreichbarkeit des Bahnhofes Westkreuz aus.

    • Lieber Joachim,

      Ihr Engagement in allen Ehren, Ihnen ist leider in Ihrer Analyse ein Fehler unterlaufen. Da ich Sie als überaus scharfsinnigen und intelligenten Gesprächspartner kennengelernt habe, frage ich mich ob diese Fehler nicht vielmehr bewusste Auslassungen sind. Ich nehme an Sie sind Kleingärtner, auch wenn Sie das an keiner Stelle erwähnen, und scheinen einen gefärbten Blick auf die Dinge zu haben. Ihre tendenziösen Artikel stehen somit einer zielführenden Diskussion im Wege und erzeugen eine postfaktische Realität, aufgrund derer eine Verständigung der Kleingärtner mir anderen Interessengruppen verunmöglicht wird. Daher möchte ich zweierlei Hinweise geben, die Sie in Zukunft bei der Diskussion um die Erschliessung des Bahnhofs berücksichtigen dürfen.

      Zur Sache. Sie verwechseln die generelle Erreichbarkeit des Nahverkehrsnetzes, mit der direkten Erreichbarkeit einer bestimmten Linie desgleichen. Ich möchte Ihnen hierzu gerne zwei anschauliche Beispiele geben. Ein Anwohner der Dernburgstraße möchte zum Hackeschen Markt. Im Moment kann er sich entscheiden nach einem kurzen Fußweg zur Messe ein längeres Umsteigen am Westkreuz in kauf nehmen zu müssen, beziehungsweise einen über zehn minütigen Fußweg zum Bahnhof Charlottenburg auf sich zu nehmen. Auch in die entgegensetze Richtung funktioniert dieses Prinzip gleichermaßen. Ein Bewohner des Hansaviertels ist zum Abendessen im Engelbecken am Witzlebenplatz verabredet. Mit einer Erschließung des Westkreuzes kann er von dort aus im Grünen bis zu seinem Ziel durch den Park wandeln. Ohne diese Unterscheidung ist Ihre Analyse in meinen Augen nicht praktikabel. fehlt diese kürzere Verbindung ist es möglich dass sich beide dafür entscheiden das Auto zu nehmen. Die kosten für die Allgemeinheit in Form von Abgasen und Lärm, Verlust von öffentlichem Raum und Lebensqualität muss gegen das Interesse der Kleingärtner aufgewogen werden. Nur wer sich ehrlich macht kann einem Kleingärtner auch erklären wieso er gewisse Einschnitte akzeptieren kann, und diese nicht als ungerecht empfinden muss.

      Des Weiteren vergessen Sie die zukünftige Anbindung an andere umweltfreundliche Verkehrsmittel. Zu nennen sind hier die Erschliessung für Fahrradfahrer sowohl aus den Außenbezirken als auch aus Charlottenburg selbst. Der Westkreuzpark soll in ein Netz aus Fahrradstraßen eingebunden werden, und kann auf diese Wiese von vielen Menschen genutzt werden, die die entweder den Bahnhof selbst, die Naherholungsgebiete erreichen möchten, oder zur Arbeit einpendeln. Hier sind vor allem alte und junge Bürger zu nennen, die man von den Autos trenne sollte, wie so viele tragische zum teil tödliche Unfälle vor Augen führen, und wie jüngst wieder ein Unfall auf der Kaiser-Friedrich-Straße zeigte (http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/unfall-in-berlin-charlottenburg-zwoelfjaehriger-radler-angefahren-und-schwer-verletzt/20138240.html).

      Diese Artikel hat eine verdeckte Agenda, die dem aufmerksamen Leser ja nicht verborgen bleibt. Jegliches Interesse an einer Erschliessung des Geländes soll als unnötig dargestellt werden, dabei ist klar das es diese Interessen gibt, und nicht nur im Bereich der Erschliessung. Es gibt eine drastische Unterversorgung mit Grünflächen, Spielplätzen… Daher fordere ich Sie auf als engagiertester Bürger des Kiezes, in der Diskussion um den Park umzudenken. Demokratie, Bürgerbeteiligung und Workshops funktionieren nur wenn die Beteiligten wirklich an einer Lösung arbeiten wollen, und diese Prozesse nicht sabotieren. Beim letzten Workshop waren wenige Anwohner die keine Kleingärtner waren anwesend. Sie hatte sich zum Teil sehr gute Gedanken gemacht und haben versucht sich einzubringen. In den abschliessenden Erklärungen der Tischbetreuer, die ausschliesslich mit Kleingärtnern besetzt waren kamen diese Ideen nicht nur nicht vor, sondern wurden zum Teil bestritten. Ein positiver Ausgleich aller Belange ist zu erzielen mit der vollkommenen Durchsetzung von partikularen Interessen. Und Beteiligung ist nicht damit zu verwechseln das man sein anliegen voll und ganz durchsetzten kann.

      Gemeinsam mit allen die ein Anliegen haben, und das sind eben nicht nur, aber auch die Kleingärtner, können wir diesen Park zu einem Beispiel dafür machen wie man in eine modernen Demokratie und Bürgergesellschaft einen Park der Zukunft für alle Menschen schafft. Für die Anwohner, für die Kleingärtner, für die Pendler, für die Fahrradfahrer und die Gäste aus anderen Bezirken, die hier ein Angebot wahrnehmen könnten, in diesem schönen Bezirk. Verunmöglichen wir diesen Dialog indem wir alternative Fakten so lange wiederholen bis wir Sie glauben. Wenn wir es hingegen richtig machen wird jeder Eingeständnisse machen, und diese werden nicht leicht, aber wir alle gewinnen so viel mehr als wir verlieren, das wiegt es wieder auf. Wir sind nicht nur Kleingärtner sondern auch Großeltern und möchten das unsere Enkel einen sicheren Weg in den Grunewald bekommen, oder wir profitieren von Angeboten und Kontakten die Im neun Park Denkar sind.

      Daher bitte ich Sie, geben Sie ihre Erfahrung mit Prozessen dieser Art an eine jüngere Generation weiter, arbeiten sie mit uns zusammen, sorgen Sie mit ihren Mitteln dafür das alle an einem wahrhaft gerechter Ausgleich interessiert werden. Dann wird die Lösung besser als alles was wir uns vorstellen konnten, Ängste werden sich als gegenstandslos darstellen, und es wird nicht über unsere Köpfe hinweg entschieden, sonder wir entscheiden was passiert. Dafür hat ihre Generation doch gekämpft und nun ist uns die Möglichkeit gegeben, die Politik legt erstmalig die Verantwortung in unsere Hände. Lassen wir sie nicht ungenutzt verstreichen. Sie haben wie kein anderer die Reife und Unabhängigkeit von Vereinnahmungen. Jeder Beteiligungsprozess ist auf Bürger wie sie angewiesen

      Machen wir den Westkreuzpark zu einem Erfolg. Zusammen sind wir besser.

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