Stellungnahmen/Vorschläge zur Änderung des Flächennutzungsplans(UPDATE 3)

BLw UBZ Charlottenburg

Grünfläche am Westkreuz sichern

Kleingärtner e.V.

Stellungnahme zur FNP-Änderung

Bezirk: Flächennutzungsplanung Berlin

Bezirk: Charlottenburg-Wilmersdorf

FNP-Änderung: Westkreuz / Heilbronner Straße

Änderung Nr.: 04/16


Erläuterung

Der Bezirksverband Charlottenburg der Kleingärtner e.V. unterstützt jeden Erhalt und besonders die Sicherung von Grünflächen im Bezirk. Zumal diese Sicherung, mit dem von der BVV-Charlottenburg/Wilmersdorf, übernommen und beschlossenen Bürgerbegehren, zu Erhalt der im Bezirk vorhandenen Grünflächen vom September 2016, übereinstimmt.

Es verwundert uns aber, dass die 7 ha Fläche nordöstlich des Bf. Westkreuz, die in den Workshops des Bezirksamts immer enthalten waren, plötzlich nicht mehr Bestandteil der Sicherung sind. Bei einem Teil dieses Gelände handelt es sich um Kleingärten, zwar aus dem Bereich Eisenbahnlandwirtschaft, aber sind trotzdem Kleingärten, Berlin hat schon in den letzten 10 Jahren einen Verlust von 10 % seiner Kleingartenflächen hinnehmen müssen.

In diesem gesamten Areal von ca. 17 ha hat sich durch die überwiegend eindimensionale Nutzung der Bahn und der Natur und Ressourcen schonenden Nutzung durch die Kleingärtner, ein in sich geschlossener Biotopverbund, auch mit geschützten Arten, wie der Echten Schwarzpappel (übrigens ein Mitglied der Roten Liste) entwickelt und sich damit den Anspruch auf Schutz verdient.

Allen Akteuren müsste die Notwendigkeit des gesamten Areals, als Hotspot im städtischen Klimakampf (westliche Kaltluftschneise, unversiegelter Boden bei den immer häufiger auftretenden Starkregenfällen besonders im stark verdichteten City West Bereich, etc.) bewusst sein.

Daher fordern wir, auch die 7 ha Fläche nordöstlich des Bf. Westkreuz mit auf „Grün“ zu stellen.

Seit wann können wir es uns leisten, Grünflächen in dieser Größenordnung, für eventuelle Logistikbereiche im Bereich der Baustellenplanung, vorzuhalten. Auch die vorgesehene bessere Durchwegung und der geplante S-Bahnzugang, könnten in moderater Form erreicht werden.

Mit freundlichen Grüßen

eine weitere Bürgerstellungnahme
Die vorliegende Änderung des FNP wird wegen der geplanten Sicherung wertvollen innerstädtischen Grüns mit außerordentlicher Bedeutung für Stadtklima und Artenschutz von mir begrüßt aber als nicht ausreichend bewertet. ICh treten weiterhin für die ursprünglich geplante Einbeziehung der nördlich angrenzenden ca. 7 ha grossen Fläche zwischen Ring- bzw. Stadtbahn und Dernburger Strasse ein. Hier befinden sich aussergewöhnlich vielfältig und naturnah bewirtschaftete Kleingärten, eine Population der Echten Schwarzpappel (Populus nigra – Rote Liste Gefährdungskategorie 3) und selbst habe ich folgende Tiere regelmäßig gesehen:Vorkommen von Molchen, Fröschen, Erdkröten, Igel, Fuchs, Marder, Zauneiddechsen, seltene Schmetterlinge Wildbienen diverse hier besonders erwähnt Wildbienen „im Grund Sandwüste nahe des Vereinshauses Hier mittlerweile etwas zugewachsene aber immer noch mit Populationen von Wildbienen“ , Wildhummeln diverse. Nebst ihrer Wirkung als Biotop-Verbindung stellt diese Fläche aufgrund ihrer Strukturvielfalt einen hochwertigen innerstädtischen Lebensraum für Mensch und Tier dar. Es ist eine geschaffene Oase von den Kleingärtnern. Diese 7 ha sind schon ein Landschaftspark der seines gleichen in Berlin sucht und man kann daraus ein Vorzeigeprojekt machen wie Ökologische Vielfalt geschaffen wird! Die Begründung der seinerzeitigen Ablehnung der Sicherung als Grünfläche durch Abt. 10 (jetzt: Abt. 5 – Tiefbau) ist in keiner Weise nachvollziehbar. Das Argument einer eventuell nötigen Vorhaltung von Lagerflächen für zukünftige Autobahn-Sanierungsarbeiten ist angesichts einer Grösse von ca. 14 Fussballfeldern und den Entwicklungsfortschritten der Bautechnik in keiner Weise stichhaltig. Weiterhin gibt es unter der Autobahn schon genug Platz. Was es kosten würde die Gärten kaputt zu machen um die Autobahn zu sanieren erstmal an Steuergeldern und dann auch an Ansehen der damit beteilgten Parteien. Fläche B (Wald des Typs 082816) oft auch „Gleis-Linse“genannt Wir möchten auf die herausragende Qualität dieser ehemaligen Rangier-Anlage hinweisen -Fachleute werden hier erinnert an den Ur-Zustand des heutigen Südgelände-Parks. Diese ist die letzte erhaltene Fläche dieser Art innerhalb des S-Bahn-Rings und muss besonders geschützt bzw. entwickelt werden. Zahlreiche Totholz-, Betonbruch- und Ziegelhaufen bieten herausragende Potentiale für eine Aufwertung als Biotop für Eidechsen. Die zwei erhaltenen Betriebs-Gebäude sollten gesichert und als Fledermaus-Winterquartiere hergerichtet werden weil beide Baulichkeiten unterkellert sind und über potentielle Einfluglöcher verfügen. Wir regen fernerhin dieses Stück Stadtwildnis für die Umweltbildung als Stadtnatur-Erfahrungs-raum zu nutzen, aber auch als Ausgleichs-bzw. Ersatzfläche für Naturzerstörungen aufgrund der wachsenden Bautätigkeit in der Stadt. Ich bin gegen die Bebauung des Geländes überhaupt und gegen die Durchwegung von der Rönnestr. bis zum Westkreuz. Dies sind alles keine durchdachten Möglichkeiten von dem Potenial die diese OASE bittet.

Erläuterungen:
Die Komplette Stellung auf Grün hat zu Erfolgen!!! Dies wurde uns so versprochen!! Die Nutzung für die Sanierung der Autobahn klingt nach Hohn!!! Dies klingt nach einer Ausrede und dem Verlangen dort wo die Natur lebt in einigen Jahren Häuser zu bauen! Die Stadtautobahn ist nicht mehr die Zukunft des Verkehrs! Dies gilt es zu bedenken. Wenn die Fahrverbote kommen und sie werden kommen wird niemand mehr Millionen in die Sanierung von überdimensional gebauten Stadtautobahnen stecken ohne sich die Finger zu verbrennen.

Kleingärtner

Die FDP-Vertreter hatten heut Morgen die Planungen von Gerome dabei. Auf der Homepage des FDP (link hatte ich Euch geschickt) wird ausgeführt, dass 900 Wohnungen, davon 300 Sozialwohnungen, entstehen sollen, was (so die Behauptung) die Mieten im Kiez kostenmäßig im Bann halten würde. Mit dieser Behauptung wird Bürgerprotest gegen Grün und den FNP angeregt.

M.E. absurdes polemisches Argument, weil:

Die Preise für die restl. 600 Wohnungen müssen die 300 Sozialwohnungen quersubventionieren, d.h. der restl. Wohnraum wird zwar mehr (wer möchte so verdichtet zwischen Bahngleisen eingekeilt überhaupt wohnen?), aber auch teuer. Wer die Wohnung teuer bezahlt, wird sie auch teuer vermieten. Die Sozialwohnungen führen nicht zu einer Entlastung des freifinanzierten Mietraums im Kiez.

Die FDP blendet die ökolog. Auswirkungen (siehe unten) und Auswirkungen auf Anwohner (Verdichtung, Parkplatzdruck, Verschattung Rönne, mind. 900 weitere PKW-> mehr Verkehr, mehr Emissionen) komplett aus.

Wem das Ganze wirklich nutzt, ist Herr Gerome, weil der als Makler und Projektierer auf der gesamten Länge der Nahrungskette mitverdient.

VG

Hier die Stellungnahme (Langversion) von einigen aus der Rönnestr. (weiter unten meine Kurzversion)

Als Anwohner in der Rönnestrasse begrüße ich den Änderungsentwurf, weil eine bauliche Nutzung auf dem Gleiskörper

a) zu einer erheblichen zusätzlichen Verdichtung mit Wohnbauten in einem ohnehin verdichteten Stadtquartier führte, ohne dass in der Nähe Ausgleichsflächen geschaffen werden könnten (die Rede war in Investorenplänen von ca. 800 Wohnungen, was mind. zusätzliche 800 Pkw bedeutet hätte),

b) eine straßenbauliche Erschließung des Bereiches wenn überhaupt zwischen den Brücken an der Holtzendorffstraße erfolgen müsste, was wegen der beengten Verhältnisse zu erheblichen Verkehrseinschränkungen in diesem bereits jetzt durch erhebliches Verkehrsaufkommen geprägten Bereich führt,

c) Eine Bebauung in der investorenseitig kommunizierten Höhe (bis zu 20 Stockwerke auf dem Gleiskörper, der bereits 5-6 Meter über Straßenniveau liegt) zu einer weitgehenden Verschattung der Bestandsbebauung in der Rönnestraße und wegen der unmittelbaren Lage der Neubauten an der Stadt- und Fernbahn (trotz der in den frühen 2000ern errichteten Lärmschutzwände) zu einer deutlich erhöhten Lärmbelastung für Anwohner führen würde,

d) eine Versiegelung der Gleisbrache eine deutliche Verschlechterung des Stadtklimas in der gesamten westlichen Innenstadt zur Folge hätte (als Anwohner der Rönnestraße und zugleich Kleingärtner in der Eisenbahnlandwirtschaft auf dem planungsbetroffenen Bereich kann ich aus eigener Wahrnehmung berichten, dass die Luftfeuchtigkeit infolge der Grünflächen/incl. Kleingärten deutlich höher und die Lufttemperatur im Sommer deutlich niedriger ist, als in angrenzenden Stadtbereichen mit weniger Grün.

Innerstädtische Freiflächen wie die planungsrelevante, die sich aus den genannten Gründen nicht für die Bebauung eignen, sollten unbedingt als Grünflächen erhalten bleiben, weil erfahrungsgemäß einmal versiegelte Flächen auf Generationen versiegelt bleiben und wir heute auch die Verantwortung gegenüber künftigen Generationen haben, das Stadtklima zu erhalten. Die auch für Berlin/Brandenburg vorhergesagten Risiken der Klimaerwärmung und Versteppung werden ihr Übriges tun, dass die klimatische Bedeutung solcher  Freiflächen in Zentren künftig deutlich zunehmen wird.

Wie in der Begründung zur Änderungsplanung auch mit Bezug auf den LaPro hervorgehoben, sollten die bestehenden Kleingärten erhalten und in das Gesamtkonzept eingebunden werden und vorzugsweise als dauerhafte Kleingartenflächen im FNP ausgewiesen werden, weil

a) die öffentliche Hand durch die Kleingärten laufende Pachteinnahmen erzielt,

b) die kleingärtnerische Pflege privatfinanziert erfolgt und damit die öffentliche Hand von Kosten für regelmäßige Pflege, Bewässerung (das ist infolge der Bodenzusammensetzung im relevanten Bereich, die extrem wasserdurchlässig ist, besonders kostenintensiv) u.s.w. entlastet wird

c) die Präsenz der Kleingärtner (Gesichtspunkt Sicherheit) eine ordnende Wirkung haben wird, was dazu beitragen mag, die in anderen städtischen Freiflächen vorhandene Kriminalität (v.a. Drogen) und die Vermüllung einzudämmen,

d) die Kleingärten gegenüber normalem Parkland eine diversifiziertere Flora und damit auch Fauna aufweisen (neben altem Obst- und Nutzbaumbestand auch und vor allem Pflanzenbewuchs mit großer Bedeutung für bestäubende Insekten wie Bienen, Hummeln u.s.w.)

e) durch Einbindung der Kleingärten und Expertise der Kleingärtner in das Gesamtnutzungskonzept Mehrwert für die erholungssuchenden übrigen Nutzer geschaffen werden kann (Education-Projekte/urban gardening u.s.w.).

Kurzversion Stellungnahme
1. Zerstörung der über viele Jahre gewachsenen Biotope. 2. Es braucht mehr Grünflächen im Bezirk. 3. Verstärkung der bereits jetzt erheblichen Lärmbelästigung durch Fern-/S-Bahnverkehr dadurch dass der Schall von der Neubebauung zurückgeworfen wird. 4. Totale Verschattung der Wohngebäude entlang der Rönne-, Dernburg- und Heilbronner Str

Gute Woche Euch allen,

beste Grüße

Pächter des UBz Charl

Als Pächter einer Gartenparzelle in dem vom FNP betroffenen Gelände unterstützte ich die Initiative die 7 ha Fläche nordöstlich des Bf. Westkreuz des FNP auf „Grün“ zu stellen

Anwohner

Meine Stellungnahmen/ Vorschläge:
Für die Herausnahme des Symbols für den Gemeinbedarfsstandortes „Post“ konnte der Begründung der Planänderung nichts entnommen werden. Es wird offenbar stillschweigend unterstellt, das es an dem betreffenden Standort einen derartigen Gemeinbedarf nicht mehr gibt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass trotz der Postprivatisierung das Gegenteil der Fall ist. Es wird daher verlangt, das Symbol „Post“ an der betreffenden Stelle zu lassen, also es nicht herauszunehmen.

Erläuterungen:
Die Deutsche Post AG ist primär an einer Maximiierung ihrer Rendite als Aktiengesellschaft (Shareholder Value) interessiert und weniger an der Befriedigung der Bedürfnisse der Bürger*innen an einer flächendeckenden, optimalen Versorgung mit Postdienstleistungen. Aktuell zeigt sich das einmal mehr bei den Experimenten zur Einschränkung ihrer Dienstleistungen bei der Zustellung. In die Gleiche Richtung zielt die Veräußerung von großen Teilen ihrer Immobilien. Damit diese Entwicklung wenigstens nicht unumkehrbar wird, sollte die Bauleitplanung ihren Beitrag dazu leisten, den Vorgaben der Deutschen Post AG nicht zu folgen.

Stellungnahme

des

Berliner Netzwerk für Grünzüge

c/o Berliner Landesarbeitsgemeinschaft für Naturschutz e.V. (BLN)

Stellungnahme der Berliner Naturschutzverbände

Die vorliegende Änderung des FNP wird wegen der geplanten Sicherung wertvollen innerstädtischen Grüns mit außerordentlicher Bedeutung für Stadtklima und Artenschutz
von den Verbänden begrüßt aber als nicht ausreichend bewertet.

Die Verbände treten weiterhin für die ursprünglich geplante Einbeziehung der nördlich angrenzenden ca. 7 ha grossen Fläche zwischen Ring- bzw. Stadtbahn und Dernburger Strasse ein.
Hier befinden sich aussergewöhnlich vielfältig und naturnah bewirtschaftete Kleingärten,
eine Population der Echten Schwarzpappel (Populus nigra – Rote Liste Gefährdungskategorie 3)
und nach Berichten von Parzellenpächtern Vorkommen von Molchen, Fröschen und Erdkröten.
Nebst ihrer Wirkung als Biotop-Verbindung stellt diese Fläche aufgrund ihrer Strukturvielfalt
einen hochwertigen innerstädtischen Lebensraum für Mensch und Tier dar.

Die Begründung der seinerzeitigen Ablehnung der Sicherung als Grünfläche durch Abt. 10
(jetzt: Abt. 5 – Tiefbau) ist in keiner Weise nachvollziehbar. Das Argument einer eventuell
nötigen Vorhaltung von Lagerflächen für zukünftige Autobahn-Sanierungsarbeiten ist angesichts
einer Grösse von ca. 14 Fussballfeldern und den Entwicklungsfortschritten der Bautechnik in
keiner Weise stichhaltig.
Wir unterstützen allerdings alle Bestrebungen zur Förderung des ÖPNV und hätten für die Sicherung der stillgelegten Nord-Kurve als planfestgestelltes Bahngebiet Verständnis aufgebracht.

Fläche B (Wald des Typs 082816) oft auch „Gleis-Linse“genannt

Wir möchten auf die herausragende Qualität dieser ehemaligen Rangier-Anlage hinweisen -Fachleute werden hier erinnert an den Ur-Zustand des heutigen Südgelände-Parks. Diese ist die letzte erhaltene Fläche dieser Art innerhalb des S-Bahn-Rings und muss besonders geschützt bzw. entwickelt werden.
Zahlreiche Totholz-, Betonbruch- und Ziegelhaufen bieten herausragende Potentiale für eine Aufwertung als Biotop für Eidechsen.
Die zwei erhaltenen Betriebs-Gebäude sollten gesichert und als Fledermaus-Winterquartiere hergerichtet werden weil beide Baulichkeiten unterkellert sind und über
potentielle Einfluglöcher verfügen.
Wir regen fernerhin dieses Stück Stadtwildnis für die Umweltbildung als Stadtnatur-Erfahrungs-raum zu nutzen, aber auch
als Ausgleichs-bzw. Ersatzfläche für Naturzerstörungen aufgrund der wachsenden Bautätigkeit in der Stadt.

 

Oktober 10, 2017

Schlagwörter: Kleingarten, Stadtentwicklung, Westkreuz
  • Hallo und vielen Dank für die Vorschläge zur Stellungnahme.
    Wir aus der Rönnestr./Ecke Holtzendorffstr. Wollen möglichst viele Stellungnahmen abgeben und versuchen heute im RH Charlottenburg die Vorstellung des Gutachtens wahrzunehmen.
    Mit freundlichen Grüßen J. Boergers

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