Kampf dem Insektensterben im Gartenpark

InsektensterbenUnordnung im Garten bei Bienen besonders beliebt

Wer einen Garten hat, der kann viel gegen das Bienen- und Insektensterben tun: zum Beispiel mit einer Blumenvielfalt oder einem Staudenbeet, das zwischen März und Oktober immer blüht. Sogar Unordnung ist im Garten erlaubt und besonders hilfreich für die kleinen Nektarsammler.

Von Viola Gräfenstein

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Bienen mögen eine Vielfalt an Wildblumen (imago / Roland Mühlanger)
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Connie van Lück will etwas gegen das Insektensterben tun. Deshalb möchte die Arzthelferin aus Monheim am Rhein in diesem Jahr ihren Garten insekten- und bienenfreundlich gestalten: „Eine Freundin hat mir eine Samentüte mit Samen für eine Wildblumenwiese geschenkt, und da ich meinen Garten eh umgestalten wollte, da wir Bienensterben haben, habe ich gedacht, ich nehme es mal in Angriff und werde es mal umsetzen.“

Damit ein Garten Insekten eine vielfältige Blumenheimat bietet, reicht schon eine Teilfläche von fünf bis zehn Quadratmetern, die nicht im Schatten liegt. Am besten sollte man eine regionale Saatmischung mit Wildblumen aus dem lokalen Saatguthandel oder Baumarkt nehmen, damit die heimischen Bienen kommen. Um Bienen und Insekten wirklich zu locken, kommt es auf ein paar Dinge an, weiß Karl Wilhelm Bergfeld vom BUND in Langenfeld:

Auf keinen Fall Schotter oder Kiesfläche

„Auf keinen Fall sollte man dem Trend folgen, einen pflegeleichten Garten aus Schotter und Kiesfläche und einem artenarmen Rasen vielleicht noch verziert mit Koniferen anzulegen, vielmehr sollte man Blütenpflanzen im Garten aussäen und Sträucher anpflanzen, die den Insekten Pollen und Nektar bieten können wie zum Beispiel beim Löwenmäulchen, da setzt sich die dicke Hummel drauf und die Hummel kann den Nektar nehmen. Zum Dank bestäubt sie die Blüte.“

Aber auch Garten-Glockenblumen und Goldblumen locken Bienen an und ernähren sie. Um für Bienen und andere Insekten ganzjährig ein Nahrungsangebot zu schaffen, sollten Gärtner die diversen Blühzeiten berücksichtigen. Ein Staudenbeet, zum Beispiel mit Wildstauden, kann dafür sorgen, dass zwischen März und Oktober immer etwas blüht. Sogar Unordnung ist im Garten erlaubt und besonders hilfreich.

Brennesselecke stehen lassen

„Man könnte eine Brennesselecke stehen lassen, das ist dann wertvolles Futter für die Schmetterlinge vor allem für die Raupen der Schmetterlinge. Auch ein Totholzhaufen oder ein Reisighaufen ist sehr günstig für Insekten zum Überwintern oder Eierablegen. Besonders für Wildbienen ist ein Totholzhaufen oder Reisighaufen günstig.“

Und wer es etwas ordentlicher mag, der kann zudem ein sogenanntes Insektenhotel aufhängen. Das gibt es als kleines Holzhaus mit verschieden großen Löchern und Nischen für diverse Insekten zu kaufen, kann aber auch mit wenigen Handgriffen selber gemacht werden:

„Man nimmt einen Holzklotz und einen Bohrer und bohrt unterschiedliche Löcher. Die Bienen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Eine dicke Hummel braucht mehr Platz als eine wilde Biene.“

Es können Wildblumen sein, die sehr schön sind

Um darin zu verschwinden und Eier abzulegen. Auch mit Balkonkästen und Pflanzkübeln lässt sich etwas für die Insekten tun, weiß Karl Wilhelm Bergfeld:“Es muss nicht immer die Geranie oder die Fuchsie, es können auch Wildblumen sein, die sehr schön sind.“

Zu den bienenfreundlichen Gartengewächsen zählen zudem Lupinen, Lavendel, Himbeere, Gewürzkräuter, Kleearten oder Kürbisgewächse. Was im bienen- und insektenfreundlichen Garten nicht sein soll:

„Im Hausgarten haben eigentlich Pestizide nichts zu suchen und sind auch nicht erforderlich.“

April 24, 2018

Schlagwörter: Initiative, Kleingarten, Naturschutz, Umwelt, Unterstützung

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