Rundlokschuppen bestehen aus einem kreisrunden Gebäude, in dessen Mitte sich die Drehscheibe befindet, die Abstellgleise für die Lokomotiven liegen sternförmig um sie herum. Auf diese Weise war auch die Drehscheibe vor Regen und Schnee geschützt. Bei anderen Schuppen lag sie im Freien. Gebaut wurden Rundlokschuppen mit den charakteristischen Kuppeln vorwiegend im 19. Jahrhundert. Der letzte in Deutschland war 1893 in Pankow entstanden. Hier konnten 24 Gleise über die Drehscheibe bedient werden. Rundlokschuppen hatten letztlich keine Zukunft mehr, weil sie kaum für die immer länger gewordenen Lokomotiven zu erweitern waren. In Deutschland wurde die drittletzte Anlage 1978 in Paderborn abgerissen. Weitere Rundlokschuppen preußischer Bauart stehen noch in Polen und im ehemaligen Ostpreußen, das heute zu Russland gehört.
Für den Ingenieur Wilfried Wolff (Berlin) sind die Rundlokschuppen noch immer faszinierende Bauwerke. Der leere Raum, der nur durch die Stützen der Dachkonstruktion unterbrochen ist, wirke wie ein großes schwereloses Universum, schwärmt er. Die Lichtbänder im Dach ließen die Kuppel optisch schweben. Das Bauwerk strahle, wie nur selten, eine technische Eleganz aus“
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